Absolvent/innen

 

 

Welche Aussichten haben Sie als Absolvent/Absolventin

Generell steigen die Anforderungen an Tonmeister/Tonmeisterinnen. Qualifizierte Kräfte haben auch in Zukunft gute Chancen.
Neben fixen Anstellungen wird von den Unternehmen häufig freie Mitarbeit angeboten, oft sind Tonmeister/Tonmeisterinnen aber auch als selbständige Unternehmer/innen (z.B. als Studiobesitzer/innen) tätig.

 

Zwar wird an den öffentlich-rechtlichen Anstalten derzeit Personal eingespart, doch ist andererseits mit der Entstehung neuer Arbeitsplätze zu rechnen:

- durch die Regionalisierung von Rundfunk und Fernsehen sowie vor allem durch die Errichtung privater Sender.

- durch die Expansion des privaten kommerziellen Medienmarktes (u.a. besonders auf dem Videosektor).

- durch die Zuwachsraten der Freizeit- und Unterhaltungsindustrie.

- durch die Entstehung neuer Berufssparten (Spezialisierungen).

 

 

Im Folgenden soll ein Überblick über die wichtigsten Berufssparten gegeben werden:

 

Aufnahmeleiter/in bzw. Produzent/in:
Er/sie fungiert als musikalischer Leiter/musikalische Leiterin einer Produktion, bestimmt den Einsatz technischer Mittel nach künstlerischen Aspekten. Im Rundfunk und bei Plattenfirmen handelt es sich meist um feste Teams, die selten gewechselt werden.

 

Tonmeister/Tonmeisterin im traditionellen Sinn:
Die Tätigkeit umfaßt Musik- und Sprachproduktion (im Bereich elektro- akustischer Musik fungiert er/sie manchmal auch als Co-Autor/in), Hörspielproduktion, spezielle Nachbearbeitung und Kopie sowie Restaurierung, Remastering und Archivierung. Für den Musiktonmeister/die Musiktonmeisterin im Klassikbereich gilt - soweit es Rundfunkanstalten und Plattenfirmen betrifft - der Markt als gesättigt (Posten werden im Zuge allgemeiner Fluktuation frei), Nachfrage herrscht jedoch im Bereich der Restaurierung.

 

Theatertonmeister/Tonmeisterin bzw. Klangregisseur/in:
Ihm/ihr obliegt die Konzeption und Umsetzung akustischer Regiekonzepte bzw. die Produktion von Zuspielungen und die Beschallung, meist ist der Tonmeister/die Tonmeisterin auch für den gesamten audiovisuellen Bereich zuständig. Da besonders an kleineren Theatern meist unausgebildete Kräfte tätig sind, bestehen gute Berufschancen.

 

Live-Tonmeister/Tonmeisterin bzw. Sound (System) Engineer:
Er/ise führt die Akustikplanung und Klangregie/Beschallung von Konzerten, Shows sowie Konferenzen und Großveranstaltungen aller Art durch. Besonders durch den allgemeinen Trend zu Multimedia-Veranstaltungen bestehen gute Chancen (zusätzlich auch im Bereich Video- und Bildtechnik).

 

Filmtonmeister/Filmtonmeisterin:
Die Tätigkeit umfaßt Außen- und Studioaufnahmen, spezielle Synchronisations- und Tricktechniken und End-Mischungen. Da im Filmbereich der Markt nicht groß ist, sind Berufschancen eher im Videobereich zu finden (Musikvideos, Videoclips, Informations- und Lehrvideos, Computerrealisierung multimedialer Konzepte, Werbung). Fernsehanstalten tendieren zwar derzeit dazu, ausländische Serien zu synchronisieren und größere Projekte in Form von Koproduktionen abzuwickeln, jedoch werden daneben auch eigene Serien gedreht. Für all dies sucht man immer wieder Filmtonmeister. Außerdem ist mit Bedarf an Arbeitskräften seitens neuer (vor allem privater) Sender zu rechnen.

 

Fernsehtonmeister/Fernsehtonmeisterin:
Zu den Aufgaben bei einer Sendeproduktion oder -abwicklung (Aufzeichnung, Liveübertragung etc.) gehören u.a. (bildbezogene) Tonmischung, Tonzuspielung, Mikrofonierung (Sprecher/in, Band, Orchester etc.), Studiobeschallung sowie Ton/Bild-Synchronisation, Übertragungstechnik und Sendeüberwachung. Ein weiteres Arbeitsfeld ist die Nachsynchronisation von Fernsehfilmen und -serien für verschiedene landesspezifische Märkte.

 

Sound Designer:
Im Bereich des Filmtonmeisters/der Filmtonmeisterin hat sich in letzter Zeit der Begriff "Sound Designer" etabliert. Die Tätigkeit reicht von der Geräuschvertonung über die Konzeption und Realisierung von Klangcollagen bis zur Komposition funktioneller Musik. Dies spielt außer im Film auch im Radiobereich (z.B. Hörspiel und Radiokunst), im Theater (besonders bei Musicals) und bei Multimediaveranstaltungen inzwischen eine bedeutende Rolle. Im weiteren Sinn sind Sound Designer auch im Bereich des Akustikdesigns (z.B. akustische Signale für den öffentlichen Raum, für Geräte und Produkte der Unterhaltungsindustrie) sowie bei der Konzeption von Klanginstallationen und Beschallungen im Kommunikations-, Geschäfts- und Veranstaltungsbereich (z.B. in Bahnhöfen und Flughäfen, Warenhäusern, Kinos etc.) tätig.
Die Anforderungen an den "Sound" sind in letzter Zeit enorm gestiegen, einerseits durch Science Fiction- und Action-Filme, andererseits durch die Suche nach Originalklängen (z.B. historische Geräuschkulissen). Insbesondere wird der/die klassische Geräuschemacher/Geräuschemacherin gesucht.

 

Rundfunktonmeister/Rundfunktonmeisterin:
Eine neue und eigenständige Berufssparte ist in jüngster Zeit in den Rundfunkanstalten entstanden. Durch die Umstellung auf "Selbstfahrer" umfaßt die Aufgabe des Tonmeisters außer der Sendeabwicklung und der Produktion von Beiträgen auch die Moderation. Daneben hat sich der/die Radioproduzent/in (Radio Producer) zu einem selbständigen Beruf entwickelt. Er/sie gestaltet Layout und Design eines Senders und übernimmt Aufgaben im Redaktionsbereich (Kennungen, Pausenzeichen, Jingles, Entwicklung von Sendereihen und Programmgestaltung). In den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten wird dieser Bedarf derzeit meist durch Umschulung des vorhandenen Personals gedeckt, besonders im Privatradiobereich werden jedoch Bewerber/innen gesucht.

 

Mietstudios:
Es handelt sich um Studios, die für bestimmte Produktionen angemietet werden. Zur Führung eines Studios sind jedoch hohe Investitionen und gutes Management nötig, da großer Konkurrenzdruck besteht. Daher ist die Fluktuation auf dem Personalsektor groß.

 

Home-Recording:
Computer, Synthesizer und eine unüberschaubare Fülle von Effektgeräten machen es heute möglich, (Musik-)Produktionen auf kleinstem Raum und im Alleingang zu erstellen.

 

Medien- und Veranstaltungsmanagement:
Technische/musikalische Planung, Organisation und Durchführung von Veranstaltungen im Kulturbereich, wie z.B. Konzerte, Musikfestivals, multimediale Events, Tagungen etc.

 

Geräte- und Anlagenentwicklung:
Verbesserung von Klangqualität und Einsatzmöglichkeiten elektronischer Musikinstrumente und Synthesizer (z.B. Klangfarbenelektronik), sowie von Hi-Fi-Anlagen etc.
Gerätekonstruktion (z.B. Optimierung hinsichtlich der Anwendungsmöglichkeiten in der Praxis), Anlagen- und Systemkonfiguration.

 

Akustische Forschung:
Dokumentationen im Rahmen ökologischer und anthropologischer Forschungsprojekte (z.B. Naturklänge, Musik und Lebenswelt bestimmter Kulturen etc.).
Raumsimulationen und Raumakustikplanung (z.B. bei Planung und Bau von Konzertsälen, Opernhäusern, Konferenzsälen, Veranstaltungshallen etc.).
Psychoakustik (z.B. Untersuchungen über unbewußte Beeinflussungen durch akustische Ereignisse) und Klangtherapie (Klang als Steuerung von Heilprozessen).
Physiologische Gehörforschung (z.B. Qualitätsbeurteilung von neuen akustischen Technologien, Systemen und Geräten).
Industrieakustik (Gestaltung von unvermeidbaren Geräuschen, z.B. im Automobilbau, bei Haushaltsgeräten etc.).
Gutachten und Tests. Mitarbeit in Normungsgremien im akustischen Bereich.

 

Schließlich kann ein Tonmeisterstudium/Tonmeisterinnenstudium eine geeignete Ausgangsbasis für andere Berufe darstellen, z.B. Studioleiter/in, Produktionsleiter/in im Medien- und Veranstaltungsbereich, Musikredakteur/in oder Programmgestalter/in, Dozent/in für Aus- und Fortbildung, Komponist/in und Arrangeur/in, Ensembleleiter/in bzw. Musiker/in (v.a. auch im elektroakustischen bzw. Popularmusik-Bereich).

www.derton.at